Mäßige körperliche Aktivität, die konsequent und in jedem Alter praktiziert wird, hält Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und sogar Alzheimer in Schach. Insbesondere diejenigen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, haben ein größeres Gehirnvolumen als diejenigen, die eher sesshaft sind. Diese Vorteile werden auch in den Bereichen beobachtet, die am häufigsten von Alzheimer betroffen sind, wodurch eine größere Reserve an Neuronen sichergestellt wird. Dies geht aus einer Forschung hervor, die erst vor wenigen Wochen dank der Arbeit eines französischen Teams in der Zeitschrift Neurology veröffentlicht wurde (Felisatti et al., Neurology, 2022).
Die Vorteile körperlicher Aktivität
Frühere Studien konnten die Vorteile körperlicher Aktivität hervorheben, die nützlich sind, um den Blutzucker unter Kontrolle zu halten und das Herz zu schützen. Darüber hinaus war bereits bekannt, dass Bewegung Gehirnzellen vor degenerativen Erkrankungen schützen konnte. Bisher gab es jedoch nur wenige Studien zu diesem Thema, und vor allem der Wirkungsmechanismus, mit dem körperliche Aktivität neuroprotektiv wirkt, war nicht verstanden. Auf der Grundlage von Tierstudien wurde die Fähigkeit körperlicher Aktivität zur Stimulierung der Neurogenese vermutet, während andere Untersuchungen am Menschen die Möglichkeit aufgezeigt hatten, dass die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität auf das Herz dann auch die Gesundheit des Gehirns beeinträchtigen könnten. Um dieses wichtige Thema zu klären, insbesondere um einen schützenden Lebensstil gegen Neurodegeneration wie Alzheimer zu entwickeln, haben die französischen Forscher die Studie entwickelt, über die wir heute sprechen.
Bewegung schützt das Gehirn vor Neurodegeneration
Wissenschaftler haben 134 Personen mit einem Durchschnittsalter von 69 und gesund eingestellt. Die Freiwilligen wurden Fragebögen, um den Lebensstil und die Zeit für körperliche Aktivität zu beurteilen, sowie medizinischen Untersuchungen, Blutuntersuchungen und Magnetresonanzen zur Beurteilung des Gesundheitszustands von Körper und Gehirn unterzogen. Es stellte sich heraus, dass diejenigen, die ihr ganzes Leben lang aktiver geblieben waren, im Vergleich zu sitzenden Personen ein größeres Volumen an grauer Gehirnsubstanz hatten, selbst in Bereichen des Gehirns, die normalerweise stärker von Alzheimer betroffen waren. Es wurden weitere Hinweise darauf beobachtet, dass körperliche Bewegung, wie bereits bekannt, vor Neurodegeneration schützt. Der zusätzliche Beitrag der Studie war andererseits die Erklärung, wie körperliche Aktivität das Gehirn schützt. Die Forscher fanden zwei voneinander unabhängige Mechanismen. Das erste ist, dass körperliche Aktivität für das Herz von Vorteil ist, da diejenigen, die aktiver waren, niedrigere Insulin- und Body-Mass-Indexwerte hatten, die als Indikatoren für die Bewertung des kardiovaskulären Risikos gelten. Durch den Schutz des Herzens verleiht körperliche Aktivität der Gehirnstruktur eine größere Integrität. Darüber hinaus ist dies verständlich, wenn man bedenkt, dass Adipositas und Insulinstörungen andererseits nicht nur zu einem höheren kardiovaskulären Risiko, sondern auch zu einem erhöhten Risiko für Neurodegeneration und Alzheimer führen. Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, dass Wissenschaftler bei Personen, die mehr körperliche Aktivität ausübten, auch einen Anstieg des Glukosestoffwechsels im Gehirn feststellten. Nun, der Glukosestoffwechsel im Gehirn wird als wichtiger Parameter für die Beurteilung des Gesundheitszustands des Gehirns und der Möglichkeit einer Neurodegeneration angesehen. Tatsächlich können Zustände des Hypometabolismus von Glukose im Gehirn auf eine mögliche Entwicklung der Alzheimer-Krankheit hinweisen, auch wenn die Symptome noch nicht nachweisbar sind.
Schlussfolgerungen
Ein flotter Spaziergang, ein Schwimmen oder eine Radtour sind Aktivitäten, die wir uns oft unter der Woche, vielleicht sogar täglich, aber immer in Maßen und ohne zu übertreiben, widmen sollten. Ab heute wissen wir in der Tat, dass ein schöner Spaziergang nicht nur den Topfbauch und das Übergewicht, Herzkrankheiten, Traurigkeit und Diabetes, sondern auch Neurodegeneration kontrastiert.